Orientierungslauf ist wohl für viele nicht das Erste, was mit Venedig assoziiert wird. Doch genau diese Kombination wird jedes Jahr im Herbst Wirklichkeit, wenn OL-Läufer ihre Posten in den verwinkelten Gassen Venedigs anlaufen. Der Anlass «Orienteering Venezia» besteht aus zwei Orientierungsläufen: Ein Nacht-Sprint am Samstagabend und eine verkürzte Langdistanz am Sonntag. Beide Läufe führen durch die Stadt Venedig, wobei die Läufer von der Vielzahl an kleinen Strässchen technisch auf die Probe gestellt werden. Eine weitere, etwas unüblichere Herausforderung war die Berücksichtigung der Touristenmassen bei der Routenplanung. Die meistbesuchten Strassen und Plätze waren auf der OL-Karte speziell markiert, damit die Läufer und Läuferinnen diese Information auch in ihre Routenwahl einbeziehen konnten.
Schweizer Läufer anwesend
Die diesjährige Austragung des OL-Weekends fand am vergangenen Wochenende statt. Der Anlass stiess auf grosses internationales Interesse: Aus der ganzen Welt reisten OL-Läuferinnen und OL-Läufer an, um sich in den Gassen Venedigs zu messen. Auch eine stattliche Schweizer Vertretung nahm teil, darunter einige der Top-Läufer unserer Nation. Riccardo Rancan, Teil des Schweizer Nationalkaders, siegte in der Herren-Elitekategorie an beiden Tagen und sicherte sich damit den Sieg in der Gesamtwertung.
Erfolgreicher Goldauer Läufer
Auch aus der Innerschwyz standen Läuferinnen und Läufer am Start. So konnte der Goldauer Yves Aschwanden gleich am Nacht-Sprint am Samstagabend eine hervorragende Leistung liefern. Der Innerschwyzer wurde nach einem fast fehlerlosen Lauf Zweiter, geschlagen nur von Riccardo Rancan. «Ich war während dem ganzen Lauf immer sehr aktiv am Kartenlesen und oft sogar einen Schritt voraus, so dass ich immer wusste, welche Abzweigungen ich als nächstes nehmen muss» sagt Aschwanden zu seinem Lauf. Er sei zwar zwei- bis dreimal falsch abgebogen, da es einfach zu schnell ging, konnte aber immer schnell korrigieren. Auch am Sonntag gelang dem Läufer der OLG Goldau ein guter Lauf. Die Touristenströme seien am zweiten Lauftag eine grosse Herausforderung gewesen, meint der Innerschwyzer. Er habe sich davon zu sehr ablenken lassen, was zu einigen falschen Abbiegungen führte und somit Zeit kostete. Über 6.5 Kilometer quer durch Venedig klassierte sich Yves Aschwanden am Sonntag auf dem 6. Rang, womit er die Gesamtwertung schliesslich auf dem 5. Rang abschliessen konnte.
Ebenfalls erfolgreich war Julia Wipfli aus Schwyz. Die Läuferin der OLG Goldau konnte in der Kategorie W21S an beiden Lauftagen das Rennen für sich entscheiden und gewinnt somit die Gesamtwertung überlegen. Dabei beträgt ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte bei einer Gesamtzeit von 50 Minuten mehr als 4 Minuten.
Bilder: Patrick Würsten